Rundgang durch den alten Teil des Naturfriedhofs
Der Langener Friedhof ist ein Spiegelbild der Stadtgeschichte der vergangenen zwei Jahrhunderte. In diese können historisch interessierte Besucher nun bei einem Rundgang eintauchen. Hintergrundinformationen gibt es zudem auf einem neuen Faltblatt.
Die Einweihung des Friedhofs an dieser Stelle fand am 18. Mai 1826 statt. Die Heimatkundigen Gaby Klein, Gerda Rupp-Werner und Reinhold Werner haben aus dem Stadt- und dem Kirchenarchiv umfangreiche Informationen zur Entwicklung in den Anfangsjahren zusammengetragen. Auf dieser Basis hat die Langener Friedhofsverwaltung einen Rundgang über den alten Teil des Friedhofs erstellt, bei dem die Geschichte und die Grabmale von neun historischen Grabstätten beschrieben werden. Die Informationen zu den Grabstätten sind auf einer Informationstafel gegenüber der Trauerhalle zu finden.
Den Ursprung des heutigen Friedhofs mit seinen inzwischen sechs Abteilungen bildet die Abteilung I, umgeben von einer 450 Meter langen historischen Mauer. Dort befinden sich sechs der ausgewählten Grabstätten. Eine (Nummer vier des Rundgangs) ist noch aus der Anfangszeit erhalten: Dort wurden der am 25. April 1847 gestorbene Oberschultheiß und Wachtmeister im Großherzoglichen Hessischen Regiment „Garde Chevaux Legeres“, Jacob Thon, und seine Frau Ottilie beerdigt. Drei weitere historische Grä ber finden sich in der angrenzenden Abteilung II.
Beim Spaziergang zu den neun Grabstätten können Interessierte auch die Bildhauerkunst von damals bewundern und Interessantes über die Geschichte der Stadt erfahren. Zu entdecken gibt es außerdem den Ehrenfriedhof, den jüdischen Friedhof – zu dem gerade ein Buch erschienen ist – und weitere historischer Gräber. Und ganz nebenbei können die Besucher die Stille des Naturfriedhofs genießen und den Klängen der Natur lauschen.
Das Faltblatt zu dem Rundgang hängt auf dem Friedhof vor der Verwaltung aus und ist auf der Internetseite www.friedhof-langen.de in der Rubrik „Service“ abrufbar.
Die Heimatkundigen Gaby Klein und Reinhold Werner (rechts) freuen sich gemeinsam mit Bürgermeister Jan Werner vor der Informationstafel über die Umsetzung ihrer Arbeit und die Bereicherung des Friedhofs.
Bild: Schaible/Stadt Langen
Noch erhalten: Die Grabplatte des Ehepaars Thon aus dem Jahr 1847.
Foto: Reinhold Werner
Jacob Thon stammte aus Grieshiem und war nicht nur Langener Bürgermeister, sondern auch Wachtmeister im Großherzoglichen Regiment „Garde Chevaux Legers“. Deshalb könnte es sein, dass er in dieser schmucken Uniform nach Langen geritten kam.